BIENEN & BILDUNG

Arten- und Bienenvielfalt sind für unseren Planeten überlebenswichtig. Die Vereinten Nationen sehen im Artensterben eine existenzielle globale Bedrohung, die für unser Leben mindestens so bedeutsam ist wie die globale Erwärmung. Bienen sind nicht nur seit jeher eine Inspirationsquelle des Menschen, sie und andere bestäubende Insekten sind im wahrsten Sinne des Wortes systemrelevant: Ohne Blütenbestäuber verarmen die Ökosysteme und werden instabil. Unser Anliegen in diesem Schwerpunkt ist es, durch Bildungsangebote und die Begegnung mit der Natur quer durch die Gesellschaft hinweg Bienen und Bestäuber besser zu schützen und gemeinsam eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.

Von der Pestizidabhängigkeit in eine bienenfreundliche Landwirtschaft

Schon lange behauptet die Agrarindustrie, die Menschheit müsse ohne massiven Einsatz von Ackergiften und Kunstdüngern unweigerlich hungern. Wir von der Aurelia Stiftung sehen es als unsere Aufgabe an, gemeinsam mit Künstler:innen, Lehrenden und Forschenden diese Behauptung zu dekonstruieren und als gefährliche Irreführung zu enttarnen. Stattdessen müssen wir die positive Vision einer bienenfreundlichen und biodiversitätssichernden Landwirtschaft in die gesellschaftliche Debatte bringen. Denn die hohen Mengen von Pestiziden und Mineraldüngern gehören zu den Hauptursachen für die weltweite Zerstörung der Artenvielfalt und sind längerfristig selbst das größte Hungerrisiko für die Menschheit.

Das in der EU vorherrschende Agrarsystem ist ein schwerkranker, massiv von der „Droge“ Pestizide abhängiger Patient, der sich ein Leben ohne diese Droge nicht vorstellen kann. Die Agrar- und Chemielobbyisten tun alles dafür, der Öffentlichkeit einzureden, ohne Agrarchemie sei nicht nur das Problem des Welthungers unlösbar, sondern auch in der EU seien Lebensmittelknappheit und explodierende Preise unausweichlich.

Aus Sicht von Aurelia stehen wir vor einer kulturellen Herkulesaufgabe: Wir müssen Bürger:innen und Politiker:innen erklären, dass dieses „Hunger-Narrativ“ der Agrarchemie ein riesiger Bluff ist. Wenn es uns nicht gelingt, uns als Gesellschaft von dieser seit Mitte des 20. Jahrhunderts in unserem kollektiven Unterbewusstsein verankerten Grundangst zu befreien, werden wir die Entscheidungshoheit über unsere Lebensmittelproduktion und für die Rettung der Ökosysteme im öffentlichen Interesse nicht zurückgewinnen können.

Die kollektive Angst vor Hungerplagen könnte paradoxerweise dazu führen, dass wir die Vernichtung der Bienenvielfalt und der Bodenfruchtbarkeit durch die massive Verwendung von Ackergiften hinnehmen. Auf die Versprechen auf sichere Ernten und ausreichende Nahrung der Agrarlobby vertrauend, würden wir mittelfristig auch in der EU mit Anspannungen in der Lebensmittelversorgung konfrontiert, die sogar die Demokratie als Ganzes gefährden könnten.

Mit unseren Bildungsprojekten zu Bienen und Artenvielfalt wollen wir das verklärende Narrativ der Agrarindustrie gesamtgesellschaftlich enttarnen. Wir sind überzeugt: Die Begegnung mit der Natur und ein tiefergehendes Verständnis von der Bienen- und Bestäuberwelt sowie der Bedeutung der Artenvielfalt für unsere Zukunft führt uns als Gesellschaft von der Knappheit in die Fülle, von der wir alle zehren können – von der wir alle gut ernährt werden können.

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